Kirche

Die Kirche in Gampelen war vor der Reformation dem Heiligen Martin gewidmet, was darauf hindeutet, dass schon im frühen Mittelalter am selben Ort eine Kirche stand. Darüber hinaus vermuten die Archäologen, dass sogar in römischer Zeit ein bedeutendes Bauwerk auf diesem Platz gestanden haben muss, ein Römerweg führt nämlich bei der Kirche vorbei.

Der Turm entstand 1559, kurz nach der Zeit des Neuaufbaus der Kirche nach dem Dorfbrand. Der Turm und das Äussere der Kirche wurde letztmals 1984 vollständig renoviert, dabei wurde auch ein Teil des Chors und die Chorfenster mit den Malereien erneuert.

Das Kircheninnere wurde seit der Bauzeit immer nur in kleinen Schritten verändert. Aus der Bauzeit von 1674 stammen noch: Plattenboden, Decke, Chormalerei, Chorgestühl, Landvogtsitz und die älteren Emporensäulen. Der Taufstein ist wahrscheinlich sogar vorreformatorisch.

Für den Einbau der Orgel, die 1812 vom Orgelbauer Stölli gekauft wurde, musste die Empore ins Kirchenschiff verlängert werden, was am zweiten Säulenpaar deutlich zu sehen ist. Die Orgel wurde 1909 verändert, indem ein Occasionswerk aus Vevey hinter den bestehenden Stölli-Prospekt gebaut wurde. Bei diesem Umbau wurde auch von mechanischer auf eine damals moderne pneumatische Traktur umgestellt.

Die letzte vollständige Innenrenovation der Kirche fand im Jahr 1993 statt. Die Original-Einrichtungen wurden alle renoviert, aber belassen, einzig die elektrischen Installationen, Licht und Lautsprecheranlage wurden vollständig erneuert.

Bei der Innenrenovation der Kirche 1993 wurde die Orgel vollständig entfernt und 1994 wurde einem Kredit für die Renovation de Orgel zugestimmt. Im Projekt wurde streng darauf geachtet, den originalen Prospekt von Stölli und die Prospekt-Pfeifen zu erhalten. Die Orgel konnte nach einer Bauzeit von 1½ Jahren durch die Firma Orgelbau Thomas Wälti, Gümligen, an Pfingsten 1997 feierlich eingeweiht werden.

Weitere Details im Innern der Kirche: Die Bildscheibe ( Ochsenauge Nord) stammt von 1621 und zeigt Mose und die eherne Schlange. Die anderen Original-Scheiben sind verloren. Das Ochsenauge Süd stammt aus dem Legat Bundesrat Karl Scheurers. Von 1945 stammt das Fenster mit den Engeln von Paul Zehnder.

Das heutige Geläute wurde 1955 auf drei Glocken erweitert, bei der Innenrenovation 1993 wurde die Steuerung völlständig erneuert und das Uhrwerk auf Funkuhrsteuerung umgebaut.

Geläut mit 3 Glocken

 

Geläut mit 1 Glocke um 19 Uhr

 

An den Aussenfassaden befinden sich verschiedene Grab- und Erinnerungstafeln: Anne-Cathrine Joffrey (1625-1691), Eduard Bähler †1925 und Marie Bähler †1949, Otto Gyger †1966, Karl Scheurer †1929, Johann Daniel Haas †1896, Alfred Scheurer †1921 und Verena Scheurer †1941.